Höherer Verkaufswert statt Sicherheiten

Man muss Manager von Hedgefonds wahrlich nicht mögen: Die grauen Eminenzen der Finanzmärkte gelten vielen als Mitverursacher der Krise, da sie ohne zu zögern gegen alles wetten und spekulieren. Doch wenn ein Star der Branche wie John Paulson in den größten Goldproduzenten Südafrikas investiert, sollten Anleger zumindest aufhorchen und sich fragen: Warum macht er das? Die Antwort darauf ist leicht zu finden.

Nach Jahren rückläufiger Produktion, vieler Skandale und schlechten Managements befindet sich Anglogold Ashanti wieder auf Expansionskurs. Mit einer Jahresproduktion von 4,6 Milliarden Unzen Gold liegt der Fördermulti vom Kap im weltweiten Vergleich auf Platz drei. Nicht nur im goldreichen Heimatland Südafrika suchen die Experten von Anglogold Ashanti nach neuen Adern. Auch in anderen Teilen der Welt und vor allem des rohstoffreichen afrikanischen Kontinents hat das Unternehmen seine Förderzelte aufgeschlagen - etwa in Mali, Ghana, aber auch Ägypten und Eritrea.

Für die Aktie von Anglogold Ashanti spricht auch das hohe Selbstvertrauen von Unternehmenschef Mark Cutifani. Der Australier an der Firmenspitze trennte sich in den vergangenen Jahren von allen Terminkontrakten, mit denen sich die Mine bis dato für noch nicht gefördertes Gold feste Verkaufspreise gesichert hatte. Diese - überdies recht kostspieligen - Terminkontrakte waren in der jüngeren Vergangenheit nämlich kein gutes Geschäft, da Anglogold Ashanti so zwar Kalkulationssicherheit genoss, aber sein Gold am Ende viel zu billig verkaufte. Wenn Cutifanis Wette auf weiter hohe Goldpreise aufgeht, verbessert sich die Ertragslage des Unternehmens signifikant.